Vom 4. bis zum 6. Oktober fand in Köln ein Treffen des Materi-A-Net-Projekts statt um über den Fortschritt des Projektes zu informieren, sich mit Partner*innen des Projekts auszutauschen, aber auch um Interessierten die Möglichkeit zu geben mehr über das Projekt zu erfahren.
Der erste Tag war für den internen Austausch zwischen den Projektpartner*innen aus Frankreich und Deutschland gedacht. Gestartet wurde mit einem generellen Einblick über den jetzigen Stand des Projektes von Aleksandra Lipińskaund Wolfram Kloppmann. Im Anschluss gab es eine Diskussion in der über aktuelle Herausforderungen des Projektsdiskutiert und beraten werden konnte. Dabei wurde ausführlich über die laufebde Feldforschung informiert, über Archivrecherchen, sowie über die bis dato entnommenen und analysierten Materialproben. Danach ging es weiter mit einer Präsentation über die IT Infrastruktur und Methode des Projektes, vorgestellt von Tobias Mercer und Jonathan Blumtritt. Hierauf folgte ebenfalls eine Diskussion. Anschließend wurde noch einmal vertiefend auf die archivalische Suche eingegangen, die insbesondere Arthur Acker und Aleksandra Lipińska durchführen. In dem zweiten Teil präsentierte Wolfram Kloppmann das Verfahren des isotopischen Fingerabdrucks und die daraus folgende Schlussfolgerungen für die Kunstgeschichte. Die zwei Projektpartner Thomas Hildebrand und Olivier Rolland sprachen im Anschluss über ihre Untersuchung der Werkspuren, die an manchen Alabasterwerken zu finden sind, die sie im Rahmen der Alabaster-Ausstellung in Leuven durchführen und dokumentieren konnten. Um den Projektteilnehmer*innen Einblick in die bildhauerische Praxis zu gewähren präsentierte Thomas Hildenbrand seinWerkzeug für die Holz, undStein-, das in der Alabasterbearbeitung verwendet wurde. Es gab auch die Möglichkeit das Werzeug selbst auszuprobieren und die Entstehung seiner Spuren direkt nachvollziehen.
Der zweite Tag hatte ein ähnliches Programm, allerdings gab es für diesen Tag auch externe Gäste, sodass die Diskussion noch vielfältiger ausfallen konnte. Es gab einen generellen Einblick in das Projekt, Diskussionen über die Datenbank, einen Vortrag über die Werkzeugspuren und wie diese bestmöglichst in die Datenbank eingegliedert werden könnte. Außerdem wurde ein Teilprojekt vorgestellt, der sich mit dem Alabaster in der Ukraine beschäftigt. Obwohl ursprünglich nicht geplant, wurde unser Projekt um diesen Forschungsbereich erweitert als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine und dauas folgende Erweiterung des Forschungsteam um geflüchtete Forscherin Dr. Ulyana Naumenko aus der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Kyiv. Schließlich wurden die 3D Modelle vorgestellt, die im Zuge des Projekts für einige Kunstwerke erstellt wurden und für die Datenbank bestimmt sind.
Der letzte Tag endete mit einer Exkursion in den Kölner Dom. Dort befinden sich einige Werke die aus Alabaster sind. Dazu zählen ein Hl. Petrus und eine Marienfigur aus dem 17. Jahrhundert von Heribert Neuss, ein Relief und dekorative Elemente der Rückwand des Dreikönigenmausoleums und die Epitaphien der Brüder Erzbischof Anton von Schauenburgund Adolf von Schauenburg. Diese wurden mit der nicht-invasiven Infrarotmethode untersucht, teilweise beprobt und auf Werkspuren untersucht. Auch eine kleine Engelsfigur, welche als Marmor angesehen wurde, entpuppte sich mithilfe der nicht-invasiven Infrarotmethode als Alabaster.
Der rege Austausch während des Worshops war für Fortsetzung des Projektes sehr anregend.