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Forschungsreise in Metz und Umgebung 

    Vom 2. bis zum 8. April 2024 haben sich Forscher*innen aus dem Materi-A-Net Team (Aleksandra Lipińska, Wolfram Kloppmann, Undine Dömling) auf eine Forschungsreise nach Metz und das Umland von Metz begeben. Der Grund der Forschungsreise war verschiedene Skulpturen aus Alabaster zu untersuchen und einige von ihnen auch zu beproben. Ausgangspunkt für die „Mission“ waren Quellen, die Alabastersteinbrüche in der Umgebung von Metz erwähnten, diewährend der Forschungsreise gefunden werden sollten. 

    Am ersten Tag waren wir im Dom von Metz verabredet uns eine Mondsichelmadonna mit Kind genauer anzusehen. Durch ein nicht invasive Infrarotverfahren konnten wir feststellen, dass es sich tatsächlich um Alabaster bei der Figur handelt. Am Nachmittag ging es weiter in das Musée de la Cour d´Or in dem ebenfalls einige Alabasterskulpturen zu untersuchen waren. Ein besonders interessantes Werk aus Alabaster war ein Relief, welches sich einst über einem Hauseingang in Metz befand. Das lässt sich eindeutig durch das Wappen feststellen, welches auf dem Relief abgebildet ist. Von dem Relief wurde eine kleine Probe entnommen um festzustellen woher diese Metzer Familie den Alabaster für dieses Schild bezog. Danach ging es in das Depot des Museums um dort weitere Alabasterfiguren zu beproben und teilweise 3D-Modelle von ihnen zu erstellen. Besonders interessant war dabei eine Büste von Anicius Foës, denn zu dieser Skulptur gibt es eine Quelle die erwähnt, woher der Alabaster stammt. 

    Der zweiten Tag war der Suche nach den Steinbrüchen vorbehalten. Dafür sind wir in das Umland von Metz gefahren. Durch die Zusammenstellung geografischer Karten, die Steinformationen kartographiert haben und somit anzeigen in welchen Ebenen Alabaster vorkommen kann, der Arbeit mit historischen Quellen, die erwähnen wo der Alabaster gewonnen wurde sowie Satellitenaufnahmen (LiDAR) die menschengemachte Strukturen in der Umwelt aufzeigen, konnten die ungefähren Standorte der historischen Steinbrüche ermittelt werden. Alle Steinbrüche an diesem Tag konnten lokalisiert und Proben genommen werden. 

    Am letzten Tag der Forschungsreise haben wir die die bischöfliche Stadt Toul besucht, die schließlich ein unerwartetes Highlight war, denn dort konnten wir im Dom zwei bischöfliche Grabskapellen besuchen, die beide mit Alabasterplattenverkleidet sind. Bei dem Bestaunen der Alabasterverkleidung der beiden Kapellen fiel vor allem die Vielfalt an Farben sowie die größe monolithischer Säulen aus Alabaster auf. Zum Abschluss der Reise besuchten wir auch die St. Gengoulteine ehemaligen Stiftskirche in Toulin der wir zum krönenden Abschluss noch auf dem Hauptaltar eine schön gearbeitete Madonnenfigur aus Alabaster entdeckten. 

    Es bleibt abzuwarten, ob die Proben, die wir auf der Reise entnommen haben, mit dem isotopischen Fingerabdruck der Skulpturen übereinstimmen, die im Rahmen des Forschungsprojekts bereits beprobt wurden.